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Stromproduktion schluckt 20 Milliarden Liter Wasser am Tag
Für die Herstellung einer Kilowattstunde Strom werden in deutschen Kraftwerken im Durchschnitt mehr als 50 Liter Frischwasser verbraucht.

Ein Teil davon verdunstet, ein Teil wird erwärmt in die Flüsse zurückgeleitet. Jeder der 40 Millionen deutschen Haushalte verbraucht nach Angaben des Bundes der Energieverbraucher im Schnitt täglich zehn Kilowattstunden Strom und damit 500 Liter Wasser zur Stromproduktion. Die Energieverluste bei der Stromherstellung sind nach Angaben von Dr. Aribert Peters, Vorsitzender des Vereins, enorm: Zwei Drittel der eingesetzten Energie bleiben ungenutzt und müssen als Abwärme entsorgt werden, teilte die Interessenvertretung der privaten und kleingewerblichen Energieverbraucher mit. Dies gilt vor allem bei den grossen Kraftwerksblöcken. Insgesamt 64 Prozent des gesamten deutschen Wasserbedarfs werden nach Angaben des Bundes der Energieverbraucher für die Stromerzeugung eingesetzt.
Die zunehmende Aufheizung von Flüssen durch Atomkraftwerke ist nach Ansicht eines Gewässerschutzexperten eine Gefahr für die Umwelt. Die Hitze bedingte teilweise Anhebung der Grenzwerte für die Einleitung von Kühlwasser werde nicht ohne negative Folgen für Tiere und Pflanzen bleiben, sagte Jörg Rechenberg vom Umweltbundesamt in Berlin am Dienstag in einem dpa-Gespräch. "Man kann davon ausgehen, dass die Anhebung der Temperatur-Grenzwerte Auswirkungen auf Fauna und Flora hat."
In Baden-Württemberg war die zulässige Temperatur für Rhein und Neckar von 28 auf 30 Grad angehoben worden. Auch in Frankreich gelten seit Montag erhöhte Grenzwerte für Kühlwasser, das Kernkraftwerke in Flüsse oder das Meer einleiten.
"Durch den Temperaturanstieg sinkt der Sauerstoffgehalt im Wasser und den Fischen wird die Luft knapp", erläuterte Rechenberg. "Der Extremfall ist, dass einzelne Arten bei bestimmten Temperaturen nicht mehr leben können." Ob ein Gewässer für Tiere und Pflanzen zu heiss werde, hänge von der geführten Wassermenge sowie der Zahl der Kraftwerke und Industriebetriebe ab, die Kühlwasser einleiten. "Man wird nicht auf den Grad genau sagen können, wann es für die Lebewesen in einem Fluss kritisch wird", sagte Rechenberg.
Die Grenzwerte für die Flusstemperatur und den Wärmegrad des Kühlwassers legen die für die Kraftwerksgenehmigung zuständigen Länderbehörden fest. In Krümmel bei Hamburg etwa darf Kühlwasser bei der Einleitung in die Elbe 30 Grad warm sein, im ebenfalls am Elbufer gelegenen Meiler in Brunsbüttel (Schleswig-Holstein) 33 Grad. "Die Schwankungen können sachlich durch die Art des Gewässers begründet sein, es kann aber auch politische Gründe geben", sagte Rechenberg. Manche Bundesländer wollten Kraftwerksbetreibern "möglichst grosse Spielräume einräumen".
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