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Thüringen wehrt sich gegen Stromtrasse "Suedlink"
Thüringen erwägt rechtliche Schritte gegen den geplanten Verlauf der unterirdischen Stromtrasse "Suedlink". Die Route, die die Netzbetreiber am Dienstag bekannt gegeben hatten, sei nicht akzeptabel.

Erfurt – Thüringen wird nach Angaben von Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) alle rechtlichen und politischen Möglichkeiten ausschöpfen, um Änderungen im Verlauf der geplanten Stromtrasse "Suedlink" zu erreichen. Eine einseitige Belastung Westthüringens durch die vom Netzbetreiber Tennet vorgesehene Variante sei nicht akzeptabel, erklärte Ramelow am Mittwoch in Erfurt auf Anfrage. "Ich erwarte, dass die Bundesnetzagentur die Tennet-Variante nach sachgerechter Prüfung zugunsten größerer föderaler Gerechtigkeit korrigiert."
Thüringen will eigenen Korridor vorschlagen
Das Land werde nun gemeinsam mit Kommunen und Verbänden in der "Allianz gegen die Suedlink Trassenführung" für eine bessere und gerechtere Lösung streiten, so der Regierungschef. Infrastrukturministerin Birgit Keller (Linke) kündigte an, dass das Land einen eigenen Trassenkorridor in das Genehmigungsverfahren einbringen werde. Er solle sich - im Gegensatz zu den bisherigen Vorschlägen - tatsächlich an dem gesetzlich geforderten geradlinigen Verlauf nach Baden-Württemberg orientieren.
Kreise wollen Klage vorbereiten
Der Kreis Schmalkaden-Meiningen, der Wartburgkreis und die Stadt Eisenach wollen eine Klage gegen die von Tennet vorgesehene Trasse vorbereiten, sagte ein Sprecher des Landratsamtes in Meiningen. Ihr könnten sich auch andere Regionen anschließen. Eine Kanzlei sei bereits vor Bekanntgabe der Routenvorschläge für die mögliche Erdkabel-Korridore beauftragt worden. Eine Querung des Naturparks Thüringer Wald würde kilometerlange Rodungen und damit Streifen der Verwüstung der Natur bedeuten. Der Thüringer Bauernverband rief Landwirte zum Widerstand auf.
Ramelow: Thüringen leistet seinen Beitrag
Ramelow bekräftigte, es sei den Thüringern nicht zuzumuten, "dass sie mit die höchsten Strompreise zahlen und zusätzlich übermäßig mit einem Nord-Süd-Leitungsausbau belastet werden". Der Freistaat leistet nach seiner Ansicht bereits mit der neuen Stromtrasse durch den Thüringer Wald nach Bayern sowie der geplanten Trasse "Suedostlink" in Ostthüringen seinen Beitrag zur Energiewende.
Die Stromnetzbetreiber Tennet, TransnetBW und 50Hertz hatten am Dienstag in Berlin die Routen-Vorschläge für mögliche Erdkabel-Korridore bekannt gegeben, mit denen Windstrom von den Küsten in die Industriezentren des Südens transportiert werden soll. Die Anträge für die zwei Stromautobahnen "Suedlink" und "Suedostlink" werden noch diesen Monat bei der Bundesnetzagentur eingereicht.
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