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Verschobene Atomprojekte auch in London und Sofia
Mehr als drei Wochen nach dem Unfall im japanischen Atomkraftwerk Fukushima haben Großbritannien und Bulgarien am Dienstag weitere Konsequenzen gezogen. Dabei geht es auch um den Bau eines russischen Atomkraftwerks in der Nähe des bulgarischen Donau-Orts Belene.

London/Sofia (afp/red) - London verschob die Genehmigungen für den Bau neuer Akw um mindestens drei Monate. Die Grundsatz-Genehmigung für den Bau von Atommeilern der neuen Generation könne erst nach einer von der Regierung angeordneten Überprüfung erteilt werden, erklärten die zuständigen Behörden in London.
Die Regierung hatte die Atomaufsicht mit einer Untersuchung beauftragt, welche "Lektionen" aus dem japanischen Atomunfall zu lernen seien. Der Bericht wird für Mitte September erwartet. Über die Baugenehmigung von neuen Meilern der französischen Partner EDF und Areva sowie der Toshiba-Tochter Westinghouse sollte ursprünglich im Juni entschieden werden. Mehrere europäische Unternehmen konkurrieren derzeit um den Bau von fünf neuen Meilern mit insgesamt zehn Reaktoren auf der Insel. Großbritannien hat bereits zehn Atomkraftwerke mit 19 Reaktoren in Betrieb.
Bulgarien und Russland setzten ihr Projekt für den Bau eines russischen Akw in der Nähe des bulgarischen Donau-Orts Belene aus. Der staatliche bulgarische Stromversorger NEC und der russische Konzern Atomstroiexport unterzeichneten am Dienstag zwei Vereinbarungen, wonach zunächst die Sicherheit des Projekts überprüft werden solle. Laut NEC werden alle Bauvorhaben bis 30. Juni gestoppt.
Unmittelbar nach Unterzeichnung der beiden Vereinbarungen feuerte Energieminister Trajtscho Trajkow NEC-Chef Krassimir Parwanow. Der Minister warf Parwanow vor, sich dem russischen Druck gebeugt und mit den Vereinbarungen dafür eingesetzt zu haben, bis in zwei Monaten zu "einem verbindlichen Abkommen über Projekt und Preis" zu kommen, wie die bulgarische Nachrichtenagentur BTA meldete. Das Projekt sieht bis 2017 den Bau zweier Reaktoren mit russischer Technik vor. Bulgarien jedoch ist der von Russland inzwischen geforderte Preis von 6,3 Milliarden Euro zu hoch.
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