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Vorbereitung auf Abriss von Philippsburg und Neckarwestheim
Die EnBW Kernkraft GmbH (EnKK) bereitet sich auf den Rückbau der Atommeiler in Neckarwestheim und Philippsburg vor und kann dabei auf Erfahrungen aus dem nach wie vor laufenden Abriss des Meilers in Obrigheim zurückgreifen. Dort lagern inzwischen fast 300.000 Tonnen Abfall, ein Prozent davon sei radioaktiv verseucht.

Obrigheim (dapd/red) - Durch die gleichzeitige Stilllegung von acht Kernkraftwerken in Deutschland wollte EnKK-Chef Michels einen Stau bei den Genehmigungsverfahren nicht ausschließen. Dies hänge davon ab, wie die Wettbewerber vorgingen.
Engpässe durch gleichzeitige Abschaltungen möglich
Ob es zu einem Engpass bei Castor-Behältern kommen könnte, in denen abgebrannte Brennstäbe gelagert werden, könne er nicht sagen, betonte Michels. Momentan gebe es keine Indikatoren dafür. Allerdings wisse er nicht, ob die Fertigungskapazitäten ausreichten, wenn für alle acht abgeschalteten Kernkraftwerke Castoren bestellt würden. Dies alles seien Themen, die die EnKK derzeit analysiere und entsprechende Entscheidungen treffe.
5,4 Milliarden Euro als Rücklage gebildet
Die EnKK habe bereits Erfahrungen durch den Rückbau des AKW Obrigheim gesammelt und könne die Herausforderungen beim Rückbau der Einserblöcke in Neckarwestheim und Philippsburg mit eigenem Personal bewältigen. Schon in den nächsten Jahren werde mit der Erarbeitung der Stilllegungs-Unterlagen für die beiden Zweierblöcke in Philippsburg und Neckarwestheim begonnen, die 2019 und 2022 vom Netz gehen sollten. Für den Rückbau aller fünf Meiler an den drei Standorten seien 5,4 Milliarden Euro als Rücklage gebildet worden.
Die EnKK hat 1.900 Mitarbeiter. In ihren Zuständigkeitsbereich fallen das ehemalige AKW Obrigheim sowie die Meiler in Philippsburg und Neckarwestheim. Am Standort Obrigheim seien derzeit noch 190 Mitarbeiter beschäftigt, sagte der ehemalige Vorsitzende der EnKK, Michael Wenk. Beim Rückbau des Meilers habe es bislang keine Zwischenfälle gegeben.
Zweite Rückbauphase in Obrigheim angelaufen
Im November 2011 habe die zweite Phase des Rückbaus begonnen, die unter anderem Komponenten im Reaktorgebäude betreffe. Dazu zählten die Dampferzeuger und das nukleare Hauptkühlmittelsystem sowie Systeme des Brennelementebeckens. In einem dritten Schritt werde der Reaktordruckbehälter rückgebaut. Die Genehmigung stehe noch aus.
Insgesamt fielen beim Rückbau 275.000 Tonnen Abfall an, sagte Wenk. Rund ein Prozent davon sei radioaktiver Abfall. Er werde zunächst in Hallen auf dem Betriebsgelände zwischengelagert. Hinzu kämen die 342 abgebrannten Brennstäbe. Sie lagerten derzeit noch in einem externen Nasslager und sollten künftig in einem Trockenlager auf dem Betriebsgelände untergebracht werden. Die Genehmigung dafür stehe jedoch noch aus. Nach Angaben der EnKK werden die Brennstäbe nach Eingang der Genehmigung in Castor-Behälter verpackt. Im Trockenlager soll es 15 Stellplätze für Castoren geben.
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