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Vorfall im AKW Grohnde war doch meldepflichtig
Brennelementschäden im AKW Grohnde haben nach Angaben der Grünen und Linken im Landtag in Hannover zu erhöhter Abgabe radioaktiver Gase aus dem Meiler geführt. Im Nachhinein stufte auch die zuständige Atomaufsicht, das Umweltministerium in Niedersachsen, den Vorfall als meldepflichtig ein.

Hannover (dapd/red) - Bei dem Vorfall Mitte März seien Brennstäbe zweier Brennelemente beschädigt worden, sagte Grünen-Fraktionschef Stefan Wenzel am Montag nach einer Sitzung des Umweltausschusses. Dies habe nach Berechnungen der Grünen 400 Milliarden Becquerel radioaktiver Gase freigesetzt. Der Vorfall sei als meldepflichtiges Ereignis der Kategorie N eingestuft worden.
Nach Aussage des Linken-Abgeordneten Kurt Herzog wurden nach dem Störfall vermehrt radioaktive Edelgase und radioaktives Jod über den Kamin des AKW abgegeben. Die Abgabe habe zwar den zulässigen Tagesgrenzwert nicht überschritten, aber immerhin 25 Mal so hoch wie im Normalbetrieb gelegen, sagte der Abgeordnete. Für Radioaktivität gebe es keine Schwellenwerte, unter denen keine gesundheitlichen Schäden zu befürchten seien.
Auch die Atomaufsicht bewertet nun anders
Eine Sprecherin des Umweltministerium bestätigte, dass der Vorfall im Nachhinein als meldepflichtiges Ereignis eingestuft wurde. Bei dem Vorfall seien die Hüllrohre zweier Brennstäbe undicht geworden, sagte Ministeriumssprecherin Jutta Kremer-Heye. Die zwei betroffenen Brennelemente habe man inzwischen identifiziert. Aus den Brennstäben seien Gase in den Primärkreislauf des Meilers und darüber in dessen Abluft ausgetreten. Die Grenzwerte seien aber eingehalten worden.
Die Aussagen von Grünen und Linken zur Abgabe von Radioaktivität könne man nicht nachvollziehen, sagte die Sprecherin zudem. Das Umweltministerium hatte zunächst erklärt, bei dem Vorfall im AKW Grohnde handele es sich weder um ein meldepflichtiges Ereignis noch um einen Störfall.
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