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Warnminute für die Windenergie
Die Windenergie-Branche ist besorgt über die Auswirkungen der geplanten EEG-Reform. Verband und Gewerkschaften sehen die gesamte Branche und mit ihr tausende Arbeitsplätze gefährdet. Nun soll es erstmals zu gemeinsamen öffentlichen Protesten von Arbeitgebern und Gewerkschaften kommen.

Hamburg (dpa/red) - Erstmals wollen Unternehmen und Beschäftigte der Windenergie-Branche in Norddeutschland gemeinsam für den Ausbau der Stromerzeugung aus Windkraft demonstrieren. Unter dem Motto "Warnminute für die Windenergie in Norddeutschland" laden die IG Metall Küste und der Bundesverband Windenergie (BWE) für Mittwoch zu Kundgebungen vor den Firmentoren ein. Rund 50 Betriebe mit mehreren tausend Beschäftigten zwischen Emden, Bremen, Kiel, Hamburg und Rostock wollen teilnehmen, wie die Veranstalter am Montag in Hamburg mitteilten.
Protest gegen EEG-Reform
Der Protest richtet sich gegen den Neuentwurf für das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Er gefährdet nach Auffassung von Verband und Gewerkschaft tausende Arbeitsplätze und die Zukunft der Branche. Am 8. April will das Bundeskabinett die Novelle beschließen.
Die Interessenvertreter fordern für die Investoren an Land und auf See verlässliche und vernünftige Förderbedingungen sowie eine bundesweit einheitliche EEG-Umsetzung. Außerdem dürften die Ausbauziele nicht wie geplant begrenzt werden.
Wichtiger Arbeitgeber im Norden
Von den bundesweit rund 120.000 Beschäftigten der Branche arbeiten rund zwei Drittel in Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. "Windenergie ist der preiswerte Leistungsträger der Energiewende und ein wichtiger Jobmotor im Norden. Die Chancen für Arbeit, Wertschöpfung vor Ort und Erfolg im Export dürfen nicht verspielt werden", forderten BWE-Präsidentin Sylvia Pilarsky-Grosch und IG-Metall-Bezirkschef Meinhard Geiken.
Eigene Energieträger notwendig
Im Offshore-Bereich seien im vergangenen Jahr rund 2.000 der 18.000 Stellen im Norden gestrichen worden, in diesem Jahr könnten erneut rund 1.000 wegfallen, berichtete Geiken. "Angesichts der Krise in Russland und der Ukraine wird es umso wichtiger, dass eigene Energieträger gesucht werden", ergänzte er. Russland ist ein wichtiger Gas- und Erdöllieferant für die EU.
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