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Warum ein Kohlekraftwerk in Westfalen für Ärger in Trier sorgt
In Trier wächst der Ärger über die Beteiligung der Stadtwerke an einem Steinkohlekraftwerk im westfälischen Hamm. An "Gekko" sind insgesamt 23 Stadtwerke aus vier Bundesländern beteiligt, darunter auch die Trierer, die knapp 13 Millionen Euro investieren. Nun wird alles viel, viel teurer.

Trier (dapd/red) - Die Anlage sollte eigentlich noch in diesem Jahr in Betrieb gehen und rund zwei Milliarden Euro kosten. Erhebliche Verzögerungen bei der Fertigstellung und eine Steigerung der Kosten um rund 300 Millionen Euro rufen selbst einstige Befürworter des Projekts auf den Plan.
Kostenexplosion
Der Energiekonzern RWE hat den beteiligten Stadtwerken zwischenzeitlich ein Vergleichsangebot "in Millionenhöhe" unterbreitet, wie ein Sprecher der Stadtwerke Trier (SWT) auf dapd-Anfrage bestätigte. Damit solle ein Teil der Verluste ausgeglichen werden, die den SWT durch die Verzögerung und Verteuerung beim Bau des Gekko Kraftwerks in Hamm entstünden. Als die 23 Stadtwerke in einer Gesellschafterversammlung unisono verlangten, eine Sonderprüfung durchzuführen, um die wirtschaftlichen Folgen der Bauzeitverzögerungen bewerten zu können, lehnte RWE dies ab. Nun werfen Mitglieder des SWT-Aufsichtsrats dem Essener Konzern "Gutsherrenart" vor.
Ausstiegsgedanken
Ende November sollen die Aufsichtsgremien entscheiden, ob das Angebot angenommen wird. Doch schon am Donnerstag steht das Thema auf der Tagesordnung des Stadtrats. Die Grünen verlangen den Ausstieg aus dem Projekt - allerdings nur, wenn sich ein wirtschaftlicher Verlust vermeiden lasse.
Die Entscheidung des kommunalen Versorgers sorgte 2007 für heftige Diskussionen und etliche Demonstrationen in der Moselstadt. Triers Oberbürgermeister Klaus Jensen (SPD), zugleich Chef des Aufsichtsrats der Trierer Stadtwerke, lehnte die Beteiligung seinerzeit ab, wurde aber von einer Mehrheit des Stadtrats überstimmt.
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