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Wasserkraft wird zum Streitthema in Bayern
Bayerns Umweltminister Marcel Huber steht in der Kritik: Naturschutzverbände empören sich über die Pläne des CSU-Politikers zum Ausbau der Wasserkraft und kündigten den Dialog mit dem Minister auf. So seien drei Kraftwerke in einer sensiblen Region geplant. Manche wünschen sich bereits Ex-Umweltminister Söder zurück.

München (dapd/red) - Huber bedauerte am Wochenende die Entscheidung und verteidigte sich. Grünen-Landeschef Dieter Janecek bemängelte, es sei überhaupt keine Strategie bei der Wasserkraft erkennbar.
"Huber will offenbar das Letzte aus den Bächen und Flüssen herausholen", sagte der Vorsitzende des Landesbundes für Vogelschutz in Bayern (LBV), Ludwig Sothmann, der "Süddeutschen Zeitung". Das Potenzial für Wasserkraft sei aber erschöpft, die wenigen noch natürlichen Gewässer müssten geschützt werden. Dem Bericht zufolge beendeten der LBV, der Bund Naturschutz und weitere Umweltorganisationen die Zusammenarbeit mit Huber im Forum Wasserkraft.
Ausbau der Wasserkraft ohne "klare Kriterien"
Janecek sagte der Nachrichtenagentur dapd am Sonntag, er verstehe, dass sich die Naturschützer "verschaukelt fühlen" und das Vertrauen in Huber verlören. Es gebe keine klaren Kriterien, nach denen Projekte umgesetzt werden. So würden derzeit drei Wasserkraftwerke in einem sensiblen Abschnitt der Salzach geplant. Die Stromgewinnung sei marginal, aber dafür würde ein Naturdenkmal zerstört. Janecek sagte, es gebe aus Sicht der Grünen zwar noch Potenzial für Wasserkraft, aber in ganz wenigen Bereichen.
Huber erklärte, zum Gelingen der Energiewende sei ein moderater Ausbau der Wasserkraft von 15 auf 17 Prozent Anteil am bayerischen Stromverbrauch notwendig. Der Ersatz des Atomstroms in Bayern bis 2021 sei nicht nur mit Sonne und Wind erreichbar. Huber versicherte, der Ausbau der Wasserkraft erfolge ökologisch verträglich.
Manche wünschen sich Söder zurück
Dem Zeitungsbericht zufolge wünschen sich manche Naturschützer Hubers Amtsvorgänger zurück, den jetzigen Finanzminister Markus Söder (CSU). Christoph Himmighoffen vom Verein zum Schutz der Bergwelt sagte der "SZ": "Söder hatte sehr viel mehr Verständnis für Bäche, Flüsse und Fische als Huber."
Huber hatte im Herbst vergangenen Jahres das Amt von Söder übernommen. Wie es hieß, hat der Minister auch bei anderen Themen die Umweltschützer gegen sich aufgebracht. So gebe er häufig Lobbyinteressen den Vorzug vor dem Naturschutz und tue zu wenig gegen den Flächenfraß, so die Kritik laut "SZ".
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