- Strom-Nachrichten
- Bericht
Windpark-Projekt vor Borkum offenbar gekippt
Der Ausbau der deutschen Offshore-Windparks gerät weiter ins Stocken. Das dänische Energieunternehmen Dong hat den Bau der Anlage Borkum "Riffgrund 2" gestoppt und die Bestellung von 97 Windrädern bei Siemens storniert, wie der "Spiegel" am Sonntag vorab berichtete. Unterdessen hat ein US-Investor kundgetan, beim zuständigen Netzbetreiber Tennet einsteigen zu wollen.

Hamburg/Düsseldorf (AFP/dapd/red) - Grund für den Rückzug sei, dass der Netzbetreiber Tennet zwar einen Netzanschluss zugesagt habe, aber "kein verlässliches Datum nennen will, wann er die Leitung ins deutsche Stromnetz fertigstellen kann", sagte der Deutschland-Geschäftsführer von Dong Energy, Christoph Mertens, dem "Spiegel".
Das vorläufige Aus für den Offshore Park in der Nordsee dürfte demnach auch bei den bevorstehenden Verhandlungen über ein Gesetz zu Haftungsregeln für Windparkbetreiber bei fehlenden Netzanschlüssen eine Rolle spielen. Sie treten diese Woche in Berlin in die entscheidende Phase.
Tennet hatte über erhebliche Probleme berichtet
Tennet ist einer von vier Netzbetreibern in Deutschland und für den Anschluss von Windparks in der Nordsee zuständig. In sein Netzgebiet fallen unter anderem die Höchstspannungsnetze in Schleswig-Holstein und Niedersachsen sowie Bremen. Das niederländische Unternehmen Tennet hatte vor mehr als zwei Jahren das Stromnetz des Energieriesen Eon übernommen und seiner deutschen Tochter übertragen. Bereits vor Monaten hatte Tennet vor erheblichen Problemen bei der Anbindung von Windparks vor der Nordsee-Küste gewarnt, etwa bei Planung und Bau, aber auch bei der Finanzierung.
US-Investor will bei Tennet einsteigen
Unterdessen wurde bekannt, dass die Probleme des Stromnetzbetreibers das US-Unternehmen Anbaric angelockt haben. Die Amerikaner wollten Tennet mit mindestens vier Milliarden Euro unter die Arme greifen und hätten dazu bereits potente Investoren versammelt, sagte Anbaric-Chef Edward Krapels dem "Handelsblatt" (Montagausgabe). Zudem habe man Gespräche mit Tennet, der Bundesregierung und der EU-Kommission geführt. "Wir würden Tennet gerne helfen."
Die Bundesregierung setzt massiv auf Windenergieanlagen vor der Küste, um den Ausstieg aus der Atomenergie zu bewältigen. Bis 2020 soll der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung auf mindestens 35 Prozent, bis 2030 dann auf 50 Prozent steigen. 15 Prozent des deutschen Strombedarfs sollen dann aus Offshore-Windparks gedeckt werden.
Lampe
Solaranlagen-Wartung
E-Scooter
Sicherungskasten
Sicherungskasten: eine wichtige Installation im kompakten Überblick
E-Bike