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Zahl der Elektroautos weltweit hat sich fast verdoppelt
Global betrachtet nimmt die Zahl an Elektroautos beträchtlich zu. In Deutschland allerdings hinkt der Ausbau der Elektromobilität hinterher. Allmählich aber können sich zumindest die deutschen Autobauer durchringen, eigene Modelle herauszubringen. Besonders beliebt sind die grünen Fahrzeuge bei den Norwegern.

Linden (red) - Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) hat in seiner neuesten Analyse beträchtliche Zuwächse bei der Elektromobilität festgestellt. Den Erhebungen der Forscher zufolge hat sich die Zahl der Elektroautos rund um den Globus auf nunmehr etwa 1,3 Millionen nahezu verdoppelt. Während China mit über 200.000 Neufahrzeugen im vorigen Jahr den deutlichsten Anstieg verzeichnet, können die USA mit mehr als 400.000 E-Fahrzeugen auf der Straße nach wie vor auf den insgesamt höchsten Bestand verweisen.
Deutschland liegt indes mit insgesamt 55.250 E-Autos weiterhin abgeschlagen hinter Nationen wie Japan, Niederlande, Norwegen und Frankreich.
Norwegen bleibt Vorreiter bei den Elektroautos
Die Forscher des ZSW verzeichneten 2015 rund 550.000 Neuzulassungen; ein Zuwachs von 68 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, als noch 330.000 neue Elektrofahrzeuge verkauft wurden. Ein bedeutender Teil der neuen E-Autos rollt über Chinas Straßen: gut 207.000. Damit hat sich der Bestand an E-Fahrzeugen im Reich der Mitte auf 307.000 etwa verdreifacht. Die meisten Elektroautos sind mit insgesamt 410.000 in den Vereinigten Staaten gemeldet.
Bezogen auf den Anteil der Elektromobilität am gesamten Fahrzeugbestand verteidigt Norwegen seine internationale Vorreiterrolle: Rund 3 Prozent aller etwa 2,64 Millionen Autos in dem skandinavischen Land fahren mit Strom. Zum Vergleich: In Deutschland liegt dieser Anteil bei nur 0,12 Prozent. Der Bestand hat sich in Norwegen zudem auf etwa 79.000 fast verdoppelt; jede 5. Neuzulassung im vorigen Jahr war ein Elektrofahrzeug.
Mehr E-Auto-Modelle aus deutschen Häusern
Während Kunden in anderen Ländern, wie beispielsweise China, Japan und Frankreich, seit Langem überwiegend heimische Modelle kaufen, zeigt sich laut Studie nunmehr auch in Deutschland ein positiver Trend - dank einer wachsenden Anzahl von deutschen Modellen: Von den 2015 in Deutschland verkauften 23.460 Elektrofahrzeugen stammt gut die Hälfte von deutschen Herstellern. Mit dem BMW i3 gehört erstmals auch ein deutsches Fabrikat zu den weltweit meistverkauften E-Autos (36.550 im Bestand). Der Nissan Leaf führt diese Statistik mit 193.260 verkauften Stückzahlen seit 2010 an.
Bei den Neuzulassungen 2015 hat das Model S von Tesla mit 42.730 verkauften Fahrzeugen die Spitzenposition übernommen. Damit landet der US-amerikanische Autobauer noch vor den Japanern Mitsubishi Outlander (41.080) und Nissan Leaf (40.270). Mit 31.900 verkauften BYD Qin zählt nun erstmals auch ein chinesischer Hersteller zu den Marktführern.
Ökostrom für das Elektroauto
Der Straßenverkehr basiert seit vielen Jahren unverändert zu etwa 95 Prozent auf fossilen Kraftstoffen mit all den damit zusammenhängenden Problemen für Umwelt und Klima. Elektrische Mobilität soll dazu beitragen, diese Probleme zu entschärfen. "Unsere Berechnungen ergeben, dass lediglich 1,7 Prozent des 2015 in Deutschland erzeugten Ökostroms ausreichen würden, um eine Million Elektrofahrzeuge zu betreiben", erklärt ZSW-Wissenschaftler Andreas Püttner. "Und jeder kann bereits heute in Deutschland Ökostrom beziehen, auch für sein Elektroauto, und damit eine Energiewende im Verkehrssektor herbeiführen“, so der Experte abschließend.
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