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Zwei Drittel haben noch nie Biosprit getankt
Die Skepsis der Autofahrer gegenüber dem neuen Superbenzin E10 hat sich einer Umfrage zufolge leicht verringert. Der Anteil der Autofahrer, die den Kraftstoff mit zehn Prozent Biosprit bereits getankt hätten, habe sich seit dem Sommer vergangenen Jahres von 24 auf 33 Prozent erhöht.

Berlin (AFP/red) - Das teilte der Bundesverband der deutschen Bioethanolwirtschaft (BDBE) am Montag in Berlin mit. Das heißt umgekehrt jedoch: Zwei Drittel der Autofahrer haben bis heute noch nie E10 getankt. Wie oft das andere Drittel E10 getankt hat, wurde offenbar nicht gefragt - das könnte ja auch nur für eine Tankfüllung zu Testzwecken der Fall gewesen sein - denn mit E10 steigt der Benzinverbrauch.
Sieben von zehn Autofahrern begründeten ihre Zurückhaltung nach wie vor mit technischen Bedenken angesichts möglicher Folgen für den Motor, teilte der Verband mit. Dies sei ein ähnlich hoher Anteil wie vor einem Jahr. Biosprit wirkt teils aggressiv auf Metall- und Kunststoff-Bauteile; Autofahrer sorgen sich daher um mögliche Schäden an den Motoren ihrer Autos oder an Kraftstoffleitungen. Die Aussagen der Autohersteller zur Verträglichkeit von E10 erreichten die Autofahrer offensichtlich nicht, erklärte der BDBE - notwendig seien also weitere Infos.
Preisvorteil von E10 ist für die meisten ein Grund
Wer E10 tankt, tut dies vor allem wegen des Preisvorteils gegenüber dem herkömmlichen Super E5 mit einem Bioethanol-Anteil von fünf Prozent: Mehr als drei Viertel (78 Prozent) der Autofahrer nannten dies in der Umfrage als Grund. Besonders hoch ist demnach der Anteil der E10-Nutzer im Süden Deutschlands mit 38 Prozent.
E10 wurde Anfang 2011 an Deutschlands Tankstellen schrittweise eingeführt. Seit dem Herbst besteht laut BDBE ein flächendeckendes Angebot. BDBE-Geschäftsführer Dietrich Klein betonte am Montag, die Einführung von E10 laufe besser als seinerzeit die Einführung des bleifreien Benzins. Bei E10 sei in weniger als einem Jahr ein Marktanteil von gut 13 Prozent erreicht, bei bleifreiem Benzin habe dieser Anteil nach zwei Jahren nur zehn Prozent betragen.
Weiterhin Kritik von Umweltschützern
E10 steht nicht nur bei vielen Autofahrern, sondern nach wie vor auch bei Umweltschützern in der Kritik. Greenpeace etwa hat Bedenken, die Nutzung von Ackerflächen für den Anbau von Pflanzen für die Spriterzeugung verknappe das Lebensmittelangebot und lasse dadurch die Preise steigen. Zum anderen würden für die Erzeugung von Bioethanol auch Urwälder in anderen Teilen der Erde zerstört.
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